Bibbi, Januar 2019

Auch ein erneuter Pflegefall ließ nicht lang auf sich warten. Am Montag ist eine Kätzin in die Praxis gebracht worden. Sie sah furchtbar aus. Abgemagert, struppiges Fell, stark verfloht, Augen entzündet, Rotz aus der Nase, dehydriert und sehr hungrig.

Nach gründlicher Untersuchung hier die Bilanz. FIV und FeLV negativ. Durchfallereger positiv. Entzündungswerte erhöht. Flöhe: positiv.

Sie kam sofort an die Infusion, Futter, Flohmittel drauf, 4 x tgl. Augensalbe, Antibiotika, Unterstützung des Immunsystems.

Woher stammt sie. Sie ist einfach vergessen worden. Sie gehörte jemandem, der ins Altersheim kam und das schon vor Monaten. Der Nachbar versorgte sie mit Futter. Irgendwann aber sah sie so aus wie sie eben jetzt aussieht. Man begann mit dem Versuch sie zu fangen.

Das gute ist, sie ist jetzt in Sicherheit und wird bestens versorgt. Wir hoffen, das sie es schafft. Zumindest versuchen wir unser bestes. Da man nicht alles an einem Tag erledigen kann, haben wir mit dem Auskämmen des toten Felles erst einen Tag später begonnen. Sie genießt es sichtlich. Sie müsste gewaschen werden, doch wir haben Sorge das sie sich dabei einen Zug holen könnte. Wir werden es mit einem Trockenshampoo versuchen. Fressen tut sie gut.

Nachdem sie sich erholt hatte, hat sie tatsächlich ein neues Heim gefunden. Doch dies währte nicht lang. Nur ein paar Monate später ist sie zurückgebracht worden. Sie miaue zu laut und uriniert ständig in das Hundekörbchen. Das gehe so nicht weiter. Weitere Untersuchungen ergaben, dass Bibbi altersbedingt nur taub war. Sie hörte sich selbst nicht, wenn sie erzählte. Desweiteren konnte ein bösartiger Tumor im Bauch festgestellt werden. Da man sie ins Tierheim geben wollte, hat Frau Martin sie mit heim genommen, damit sie in Frieden ihre letzten Tage verbringen konnte. Dies tat sie auch mit täglichen Ausflügen bis der letzte Tag an die Tür klopfte. Sie schlief friedlich ein.

Euer Pro Kastrationsprojekt e.V. – Team