Kastration

 

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Kastration

Ein kontroverses Thema, das von Befürwortern und Gegnern rege diskutiert wird.  Jedes Jahr gibt es dazu Literaturneuveröffentlichungen, die dem Ratsuchenden dabei helfen sollen, das Für und Wider einer Kastration für sein Tier abzuwägen.

Wann darf ein Tier in Deutschland kastriert werden?
Laut dem deutschen Tierschutzgesetz, Ausfertigungsdatum: 24.07.1972, zuletzt geändert 28. Juli 2014, heißt es neben weiteren Abschnitten und Punkten, die sich im Speziellen den Nutztieren widmen, im vierten Abschnitt „Eingriffe an Tieren“ §6:

(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres.

Das Verbot gilt nicht, wenn

  • 1. der Eingriff im Einzelfall
    a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder
  • 5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder – soweit tierärztliche Bedenken nicht   entgegenstehen – zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.

Demzufolge darf in Deutschland eine Kastration als therapeutische oder vorbeugende Maßnahme durchgeführt werden. Diese Unterscheidung ist wichtig, wenn es für Tiere aus Privathaltung – ohne medizinische Indikation – alternative Möglichkeiten zur Fortpflanzungskontrolle gibt.

„unkontrollierte(n) Fortpflanzung“
Im Gegensatz zu anderen europäischen und nichteuropäischen Ländern gibt es bei uns keine Straßenhundeproblematik, dafür aber viele verwilderte Hauskatzen. Als vorbeugende Maßnahme zur Eindämmung einer „unkontrollierten Fortpflanzung“ ist die Kastration an dieser Stelle somit nachvollziehbar.

In anderen Ländern kommt die Straßenhundeproblematik dazu. Wir alle kennen die Bilder von unzähligen nahezu in Vergessenheit geratenen Straßentieren.

Viele Menschen achten dort leider nicht auf eine kontrollierte Fortpflanzung ihrer Haustiere oder aber sie haben die dafür notwendigen finanziellen Mittel nicht um eine Kastration durchführen zu lassen und für die  Versorgung der Nachkommenschaften aufzukommen.  Die einfachste Lösung heißt da, sie auf die Straße zu setzen. Es sind mehr Hunde und Katzen, als wir tatsächlich auf den Straßen Europas sehen, denn die meisten verlieren  den Überlebenskampf schon in den ersten Lebensmonaten.  Sich selbst überlassen sind sie ständig auf der Suche nach Nahrung und gruppieren sich, um ihr Überleben abzusichern. Sie betteln, springen Touristen und Bürger an, stehlen Futter etc. Dies führt nur allzuoft  zu Konfliktsituationen, denen Beschwerden folgen. Die Städte möchten keinen Ärger und die Hotelleitungen, Geschäfte möchten keine Einbußen durch nicht wiederkehrende Urlauber verbuchen. So führt eines zum anderen. Vielerorts finden deshalb noch vor Saisonbeginn groß angelegte Einfangaktionen und/oder Tötungen der Straßentiere statt. Auch hier ist man nur an einer schnellen und kostengünstigen Lösung interessiert.

Es ist und bleibt ein, vom Menschen hausgemachtes Problem und trotzdem soll das Tier die Konsequenz tragen? Das hört sich für uns nach einem sehr unfairem Vorgehen an. Genau an dieser Stelle gilt es Verantwortung zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass dieser Teufelskreis mittels vernünftigen und langfristig angelegten Kastrationsprogrammen durchbrochen wird. Dies hält die Straßentierpopulation klein und es gehen weniger Beschwerden ein. Parallel dazu gilt es Aufklärung direkt vor Ort zu betreiben, die Jugend zu schulen, denn wir können nicht alle Tiere einfliegen lassen, dies ist und bleibt eine Utopie und es führt vor Ort auch zu keinerlei Umdenken oder zu Veränderungen.

Der Tierschutzgedanke wird durch regelmäßige Kastrationen entscheidend unterstützt – gegen Überpopulation, gegen das Leid und die Tötung der Tiere. Eine Hündin/ Katze und Ihre Nachkommenschaft können innerhalb von 5 Jahren bis zu 67.000 Nachkommen gebären. Diversen Erfahrungen von Tierschützern zufolge finden nur 2 von 10 Welpen ein schönes Zuhause für immer. Viele Tierheime sind überlaufen und leiden permanent an knappen finanziellen Mitteln. Mit einer Kastration wird gewährleistet, dass es keine weiteren Nachkommen gibt.Helft uns dabei Verantwortung zu übernehmen und Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort zu leisten!

Dies bedeutet nur einen kleinen Einsatz mit großer Wirkung.

Wir freuen uns über jede helfende Hand.

Euer Pro Kastrationsprojekt e. V. – Team